Es ist mal wieder an der Zeit eine uneingeschränkte Empfehlung abzugeben. Watchmen ist ein Comic von Alan Moore aus dem Jahr 1998, dem eine Verfilmung von Zack Snyder im Jahr 2009 folgte. Ich muss zugeben, nicht viel von Superheldencomics gehalten zu haben, bevor ich Watchmen gelesen habe. Die Geschichten schienen mir immer nur Projektionsflächen für die unerfüllten Phantasien kleiner Jungs zu sein. Watchmen hat diese Einstellung nachhaltig geändert. Der Comic erzählt die Geschichte einer Superheldengruppe über zwei Generationen. Hierbei wird eine alternative Zeitleiste zwischen 1940 bis 1985 aufgespannt. Dabei greift Moore gesellschaftliche, politische und soziale Phänomene der Zeit auf und spinnt daraus eine spannende und hintergründige Geschichte. Er greift tief in die Methodenkiste bildhafter und narrativer Erzählformen. Als Konsequenz platzierte das TIME-Magazine die Graphic Novel in die Top 100 der besten englischen Romane seit 1923 - als einzigen Vertreter der Gattung Comic.
Da erste Video ganz oben vermittelt einen Eindruck von der Stimmung, die im Comic herrscht. Im zweiten Video seht ihr den Trailer zu der Verfilmung von Zack Snyder. Der Film ist deutlich glatter in der Figurenzeichnung, gibt die Inhalte des Comics jedoch recht getreu wider. Ich bin mit einigen Interpretationen von Snyders Verfilmung nicht zufrieden und erstaunt, dass selbst drei Stunden nicht ausreichend waren, um alle Haupt- und Nebenstränge der Vorlage abzubilden. Wer jedoch wenig Zeit oder Muße hat, den Comic zu genießen, kann auch diese Verfilmung getrost anschauen und nach den vielen popkulturellen Anspielungen Ausschau halten, die Snyder auffährt.