In diesem Jahr lockte die Pi And More 11½ Interessierte, Bastler, Hacker, Programmierer und Freigeister nach Krefeld in die Hochschule am Niederrhein. Es gab ein buntes Veranstaltungsprogramm garniert mit Vorträgen, Workshops und einer Ausstellung. Die Veranstaltung findet regelmäßig an immer wieder unterschiedlichen Orten statt.
Ausgangspunkt ist Trier, in der immer die ganzzahligen Veranstaltungsnummern stattfinden. Die Veranstaltungsnummern mit halben Nummern wechseln dagegen munter den Veranstaltungsort. Und so war nun wieder Krefeld an der Reihe.
Da ich die angebotenen Workshops schon aus der Veranstaltung im Jahr 2017 kannte, habe ich mich diesmal auf die Vorträge konzentriert.
Im Vormittag gab es den durchaus interessanten Vortrag Die E-Mail, die durch die Zeit sprang, der eine Idee aus einem Manga bzw. Anime aufgriff und versuchte, diese in der Realität umzusetzen. Hierbei ging es um eine Mikrowelle, mit deren Hilfe man eine E-Mail in die Vergangenheit schicken konnte. Der Aufbau ist ziemlich seltsam: Über ein DTMF-Signal [1] wird über eine Telefon eine Zahl an eine Mikrowelle geschickt, die diese Zahl in ihrem Display anzeigt. Diese Zahl gibt an, wieviele Minuten Mails in die Vergangenheit geschickt werden sollen. Trifft nun eine E-Mail an einer vorgegeben Adresse ein, so wird deren Zeitstempel um die eingestellte Zeit zurückgesetzt. Die Idee hat mir super gut gefallen, da sie viele Ideen des kreativen Umgangs mit Technik aufzeigt. Leider verlor sich die Präsentation in vielen technischen Details, die das Aushebeln von Spam-Erkennungsmechanismen in den Fokus nahmen. Hier hätte ich mir eine ausgewogenere Darstellung der anderen genutzen Technologien gewünscht: der Pi als Telefonanlage (Asterisk, FreePBX, FreePBX Einrichtung, 3G USB Modem), die Umsetzung der DTMF-Töne oder die Ansteuerung der Mikrowelle. Details kann man übrigens hier nachlesen.
Am Nachmittag weckte der Vortrag Prepi19 - Präsentationen im 19-Zoll-Rackformat mein Interesse. In einer liebevollen und charmanten Präsentation stellte ein deutscher Rentner ein Kooperationsprojekt mit einem Rentner aus den USA und einem Schweizer Künstler vor. Gemeinsam haben sie ein Rack unter dem Namen Prepi19 entwickelt, das bei Ausstellungen und in Museen zum Einsatz kommt.
Mit dem Prepi19 integriert sich der Raspberry Pi in professionelle Steuerungsumgebungen für Museen, Theater und Showbühnen.
Die eingesetzte Steuerungssoftware nennt sich Pi Presents.
Im Nachmittagsprogramm gab es eine kleine Session mit Lightning-Talks, in der ich auch meinen Beitrag leisten durfte. Das war eine schöne belebende Abwechslung, da mich das Zuhören im Vortragsprogramm doch stark ermüdet hatte. In einem dieser kurzen Talks wurde ein mir noch ungekanntes Projekt PwnPi erwähnt, das sich anzuschauen lohnt. Ich bin mir unsicher, ob ich die korrekten Quellen hierfür gefunden habe, da der Name keine eindeutigen Ergebnisse liefert. Ich habe aber folgende Quellen gefunden: Raspberry PWN, p4wnp1, und P4wnP1 (andere Schreibweise).
Alle Videos werden zeitnah auf dem YouTube-Kanal der Veranstaltung veröffentlicht.
Ich freue mich schon auf die nächste Veranstaltung und danke den Veranstaltern für die tolle Organisation und insbesondere das tolle und kostenlose Catering.
Update
Die Lightning-Talks und damit auch mein Vortrag über das Hardware 101 sind nun bei YouTube hochgeladen (Mirror). Mein Kollege Reinhard hat einen ebenfalls interessanten Vortrag über das TBS1-Board gehalten.
[1] | DTMF ist ein Verfahren das Töne zum Wählen von Telefonnummern nutzt. Die Töne setzen sich dabei aus zwei Frequenzen zusammen und identifizieren darüber eindeutig eine Ziffer. |