Im Laufe des letzten und vorletzten Jahres habe ich mir mit ein paar Freunden intensiv die Kletterhallen in Bochum und Dortmund angeschaut. Meine Erfahrungen aus den Besuchen der Dortmunder Kletterhallen Klettermax, Bergwek, und Freeclimber sowie dem Neoliet in Bochum möchte ich nun kurz zusammenfassen.
Das Klettermax ist die älteste Kletterhalle in Dortmund und das sieht man ihr leider auch an. Wen dieser altertümliche Flair nicht stört, der bekommt eine Vielfalt von Klettermöglichkeiten geboten. Man kann an diversen Stellen im Toprope (das Seil von oben kommend) oder Vorstieg (das Seil von unten kommend) klettern - sowohl an künstlichen Kletterwänden, wie auch an Mauern, Feilern, in einem Hochseilgarten und einem Turm. Es gibt eine Wand, bei der man die Neigung mit einer Hydraulik verstellen kann und die damit bestens zum Training geeignet ist. Sogar draußen kann man am Gebäude an einigen Stellen klettern. Eine leider nur dürftige Boulderecke im Außen- und Innenbereich komplettieren das reichhaltige Angebot.
Leider wirkt die Halle an einigen Stellen etwas schmuddelig, was scheinbar am Alter liegt. Die Duschen und Umkleiden sind in einem gerade noch akzeptablen aber nicht sonderlich schicken Zustand. Wer also ruhig mal etwas anderes ausprobieren mag, ist mit dieser Kletterhalle gut beraten.
Das Bergwerk bietet sowohl für den Anfänger wie auch den Fortgeschrittenen jede Menge Routen in allen Schwierigkeitsbereichen. Die Mitarbeiter sind engagiert und freundlich und die Halle ist sehr geräumig und gemütlich.
Lediglich bei der Ausstattung der Umkleiden müssen (zumindest derzeit) Abstriche gemacht werden. Da es keine Schließfächer gibt, werden die Wertsachen an der Anmeldung in Beuteln verstaut. Ein kleiner aber sauberer Saunabereich lädt nach den Kletteranstrengungen zum Entspannen ein. Insgesamt ist das Bergwerk eine sehr schöne Kletterhalle in Dortmund mit wirklich minimalen Schönheitsfehlern, die von einem engagierten Team hoffentlich bald beseitigt werden.
Das Neoliet ist eine schöne und große Kletterhalle in Bochum, die zentral über die A40/A43 zu erreichen ist. Die folgenden Plus- und Minuspunkte sind mir bei den letzten Besuchen aufgefallen.
Pluspunkte
(+) Es gibt einen schönen großen Boulderblock in der Mitte der Halle, der auch Anfängern etwas bietet.
(+) Es gibt eine große Wand mit einem starken Überhang und diversen Vorstiegsmöglichkeiten.
(+) Viele Wände hier und da laden in allen Schwierigskeitsgraden zum Klettern ein und bieten für jeden Geschmack und Leistungsstand etwas.
(+) In zwei Speedkletterrouten kann man seine Kletterzeit messen und mit dem Wochenbesten vergleichen.
(+) Es wurden zwei Separees angelegt, in die man sich mit Kleingruppen zurückziehen kann (z.B. für Kindergeburtstage).
(+) Rabattkarten für Stammbesucher ermöglichen es, den Eintrittspreis stark zu senken.
(+) Eine Tribüne und ein Bereich mit Kissen laden zum Verweilen, Essen und Trinken ein.
Minuspunkte
(-) Es existieren nur zwei kleine Duschen für die gesamte Herrenumkleide in der Nähe des Urinals. :(
(-) Unter der Woche ist durch Kindergruppen und den Hochschulsport bisweilen sehr viel Betrieb.
In dieser reinen Boulderhalle kann man ein paar richtig schöne Routen finden. Von supereinfach bis knüppelhart ist alles dabei und jeder kommt auf seine Kosten. Die Anlage selbst ist schön hell und weitläufig.
Leider sind die Umkleiden sehr klein und die Duschen laden auch nicht zum längeren Verweilen ein.
Die Preise liegen im oberen Drittel. Bei einem niedrigeren Preis wäre ich vielleicht Stammbesucher. Derzeit bleibt es eine interessante Abwechslung zum Kletterspaß in Bergwerk und Neoliet.