Zigmal hat die Gulaschprogrammiernacht bereits stattgefunden, doch erst in diesem Jahr bin ich dazu gekommen, sie erstmals zu besuchen. Es muss an der weiten Anfahrt bis nach Karlsruhe gelegen haben, dass ich erst jetzt Erstbesucher geworden bin. Inhaltlich und organisatorisch ist die Veranstaltung nämlich ein Glanzlicht der chaotischen Veranstaltungszene rund um den kreativen und künstlerischen Umgang mit Technik, Kultur und Gesellschaft.
Über verschiedene Lichthöfe innerhalb des ZKM und die Wiese vor dem selbigen erstreckte sich der Bereich, der von Hackenden über vier Tage bespielt, verspielt, beschallt und bekocht wurde. Vorträge, Workshops (Standards), ein lautes und ein leises Hackcenter, sowie ein ganzes Museum durften für Projekte und allerlei Fug (das ist wie Unfug, nur besser) genutzt werden.
In einem Außenbereich wurden Waffeln (mit und ohne Alkohol) gegen eine Spende vom c3woc (mit 'w' wie Video) bis tief in die Nacht hinein kredenzt - wenn nicht gerade der Zustand des akuten Waffelstillstands ausgerufen war.
Es gab Bastelprojekte, programmierbare Schlangen, die ChaosPost und viele Kleinigkeiten am Wegesrand oder gerade mitten darauf, die den Eindruck eines Jahrmarktes der Unmöglichkeiten erweckten.
Die Veranstaltung wagte das kapitalimusfeindliche - ergo sympathische - Experiment, keinen Eintritt zu verlangen und wesentliche Einnahmen über Spenden erzielen zu wollen. Das hat in den vergangenen Jahren funktioniert, tat es (hoffentlich) in diesem Jahr ebenso und sollte als Vorbild für andere Veranstaltungen dienen, die Menschen unterschiedlicher Naturelle zusammenbringen möchten.
Bis zum nächsten Mal (hoffentlich).