Ich habe es ausprobiert und mich einen Monat lang vegan ernährt. Das bedeutet, dass ich auf alle tierischen Produkte in meiner Ernährung verzichtet habe. Dies schließt Fleisch, Fisch und andere tierische Produkte wie Milch, Käse, Schokolade, Sahne, Eier oder Honig mit ein. Während dieser Zeit hatte ich einen Newsletter von PETA abonniert, der mich täglich informiert, ermuntert und mit neuen Rezepten ausgestattet hat.
Während dieses Monats habe ich mich viel mit meiner Ernährung und deren Produktion auseinandergesetzt. Ich habe viele - teils sehr emotionale - Gespräche mit Freunden und Verwandten darüber geführt und manchmal auch führen müssen - ganz ohne meine Initiative. Ich habe Gespräche initiiert und musste mich rechtfertigen, wenn ich von meinem Projekt gesprochen habe. Ich habe mit Dokumentationen angesehen und Artikel gelesen.
Mein Fazit
Nun ist der Monat um und ich möchte ein persönliches Fazit ziehen.
Zuerst und als Wichtigstes möchte ich festhalten, dass ich eine Menge gelernt habe - alleine schon dadurch, einen anderen Standpunkt eingenommen zu haben. Es ist immer gut, den Standpunkt zu wechseln, wenn man sich mit einem Thema differenzierter auseinandersetzen möchte.
Nach diesem Monat sagt mir mein Gefühl nun, dass Vieles in der industriellen Produktion von Nahrungsmitteln im Argen liegt und, dass die industrielle Nutztierhaltung häufig grausam und quälerisch verläuft. Ich habe "mein Gefühl" geschrieben und es damit als meinen persönlichen Eindruck deklariert, da es schwer ist, objektive Berichte zu bekommen, da die verschiedenen Parteien natürlich versuchen, ihren eigenen Standpunkt positiv darzulegen. Zudem ist die Lobby der Nahrungsmittelindustrie eine der größten und stärksten Lobbys in Deutschland und Europa - was eine objektive Auseinandersetzung zudem erschwert.
Ich möchte die kritischen Argumente daher an dieser Stelle nicht wiederholen, sondern auf einige Quellen verweisen, die ich während dieses Monats aufgetan habe. Besonders erhellend waren die folgenden Videos.
In dem ersten Video "Beyond Carnism" versucht Melanie Joy vor allem soziale und gesellschaftliche Aspekte des Fleischkonsums, den sie Karnismus nennt, zu beschreiben. Im hinteren Teil des Videos werden einige grausame Bilder gezeigt, auf die sie jedoch behutsam vorbereitet.
https://www.youtube.com/watch?v=o0VrZPBskpg
Im nächsten Video "A Life Connected" werden ganz unterschiedliche Aspekte einer veganen Lebensweise angesprochen, die über den Aspekt der Liebe gegenüber Tieren hinausgeht. Dies sind Punkte der Gerechtigkeit, des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit. Alles Aspekte, die mir bisher gar nicht so klar waren. Das Video wurde von PETA produziert und kommt weitgehend ohne die sonst üblichen harten Bilder aus.
Und nun?
Wie geht es nun weiter? Der Monat ist um und ich habe beschlossen, zu versuchen, auf Fleisch, Fisch und Eier zu verzichten. Wenn möglich, möchte ich auch versuchen, Milch und davon abgeleitete Produkte wie Käse zu vermeiden, nach Alternativen zu schauen oder zumindest den Konsum zu reduzieren.
Dies sind meine Haupterkenntnisse dieses Projektes: Absolute Standpunkte helfen nicht weiter. Informiere dich über das, was du isst. Informiere dich, unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde. Und informiere dich über Alternativen. Achte nicht ausschließlich auf den Preis. Würden sich mehr Menschen kritisch mit ihren Nahrungsmitteln auseinandersetzen, würde dies vermutlich schon helfen.
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