Diesmal habe ich mir die Kommunikation über eine serielle Schnittstelle angeschaut. Und zwar auf der untersten Ebene, da, wo die digitalen Signale über die Leitung gehen und man die Bits noch rauschen hört. Dazu habe ich auf der einen Seite einen Mikrocontroller verwendet, der auf die serielle Schnittstelle schreibt und auf der anderen Seite einen Logikanalysator, mit dem ich die geschriebenen Daten auswerten kann.
Oben seht ihr den einfachen Aufbau bestehend aus einem Bus Pirate, den ich als Logikanalysator betreiben werde, und einem Trinket Pro mit einem Mikrocontroller - so eine Art kleiner Arduino. Die serielle Ausgabe TX des Trinket Pro ist über ein Kabel mit dem Eingang MISO (Master In Slave Out - so eine Art generischer Eingang) des Bus Pirate verbunden. Der Bus Pirate versorgt den Trinket zusätzlich über 5V mit Strom.
Der Quelltext, der auf dem Trinket läuft, ist einfach gehalten und unten abgebildet. Zunächst folgt die Setup-Routine, die beim Start des Trinket ausgeführt wird.
void setup() { pinMode(13, OUTPUT); Serial.begin(300); }
Hier wird Pin 13 - eine on-Board LED - als Ausgabe konfiguriert. Sie soll später nur blinken und dadurch signalisieren, dass das Programm läuft. Sie hat keine weitere Funktion für dieses Projekt.
Die Geschwindigkeit der seriellen Schnittstelle wird für mickrige 300 Baud konfiguriert. Da ich die Ausgabe später anschauen möchte, habe ich die Geschwindigkeit bewusst sehr langsam eingestellt.
void loop() { digitalWrite(13, HIGH); Serial.write(0b01010101); delay(100); digitalWrite(13, LOW); Serial.write(0b10000001); delay(100); }
Die Hauptschleife befindet sich in der Methode loop. Sie wird immer wieder ausgeführt und schaltet abwechselnd die LED an (HIGH) und wieder aus (LOW). Das hat eigentlich keine Funktion, sondern dient nur der Funktionskontrolle des Controllers.
Zusätzlich sende ich auf die serielle Schnittstelle das Bitmuster 01010101, warte ein paar Millisekunden und sende anschließend das Bitmuster 10000001. Das voran gestellte "0b" signalisiert, dass die folgende Zahl keine Dezimalzahl, sondern eine binäre Zahl bestehend aus 0en und 1en darstellt. Ich habe die Hoffnung, dass ich die beiden Bitmuster im Logic-Sniffer gut wiedererkennen kann.
Nun wird der BusPirate entsprechend der obigen Verkabelung an die serielle Schnittstelle angeschlossen. Mit dem Programm OLS Client kann ich die Kommunikation mitschneiden. OLS steht hierbei für Open Bench Logic Sniffer. Die folgende Abbildung zeigt einen Mitschnitt, den ich um die korrespondierenden Quelltextzeilen ergänzt habe.
Und tatsächlich kann man im LogicSniffer die Impulse als Bitmuster und die Pause von 100ms zwischen den beiden Sendungen wiedererkennen. Das Programm kann sogar versuchen, den Bitstrom zu rekonstruieren, wenn wir wissen, dass es sich um eine Kommunikation über die serielle Schnittstelle handelt. Das ist nicht selbstverständlich. So könnte der Logikanlysator auch die Kommunikation eines anderen Buses mitgehört haben.
Links oben können wir die einzelnen Pins den aufgezeichneten Kanälen zuordnen. Links in der Mitte stellen wir 300 Baud als Übertragungsgeschwindigkeit ein. Und tatsächlich taucht das versendete Bitmuster in der Analyse wieder auf (rot markiert). Die zugehörigen Hexwerte 0x55 und 0x81 hatte der Sniffer bereits im obigen Logikdiagramm erkannt und eingetragen.
Mich hat erstaunt, dass es wenig Rauschen um die eigentlichen Nutzdaten der beiden Bitmuster gibt. Im Wesentlichen werden die Bitmuster genau in den Signalen abgebildet.